Ein angenehmes und bequemes Liegegefühl; besonders die beiden für unterschiedliche Schlafgewohnheiten ausgelegten Hälften sind komfortabel.
Der Matratzenhersteller Emma aus Frankfurt am Main hat vor Kurzem sein neues Modell Emma Two auf den Markt gebracht. Nachdem der Vorgänger Emma One im Jahr 2019 von der Stiftung Warentest zum Testsieger gekürt wurde, wollen wir herausfinden, ob das Nachfolgemodell das Potenzial hat, in diese Fußstapfen zu treten. Für einen ersten Eindruck haben wir die Emma Two in der Redaktion einmal unter die Lupe genommen.
Die Emma Two besteht aus zwei verschiedenen Schaumstoffschichten. Durch die Oberseite des Bezugs sieht man bereits die 4,5 Zentimeter dicke blaue Schicht aus Airgocell-Schaum schimmern. Dieser passt sich genau an den Körper des Benutzers an, um den Schlafkomfort zu erhöhen. Der Schaum besitzt große Poren für eine gute Durchlüftung der Matratze.
Die Unterseite bildet die mit 13,5 Zentimetern deutlich dickere Schaumstoffschicht, die den Körper stabilisiert. Sie besteht aus Polyurethan und ist extrem langlebig sowie elastisch. Am einen Ende der Matratze sind einige Löcher in die Seiten der Schaumstoffschicht eingelassen. Beim Drucktest ist die Seite hier deutlich weicher und nachgiebiger, was einen Effekt auf die Körperhaltung hat: Schlafen Sie hier seitlich oder auf dem Bauch, werden Wirbelsäule und Rückenmuskulatur entspannt. Beachten Sie, dass die Matratze nicht darauf ausgelegt ist, gewendet zu werden.
Ziel der Kombination aus diesen beiden Schichten ist, dass sich die Matratze möglichst ideal an die Körperform anpasst, ganz gleich, wie groß oder schwer die Person ist. Die Matratze ist in fünf Zonen eingeteilt, in denen der Körper unterschiedlich tief einsinkt.
Umhüllt wird die Emma Two von einem Bezug aus Polyester und Polypropylen. Dieser ist sehr dehnbar und besitzt einen Reißverschluss, damit er einfach zu entfernen ist und gewaschen werden kann. Die Kunstfaser im Material sorgt dafür, dass Feuchtigkeit schnell wieder abgegeben wird und somit ein angenehmeres Schlafklima aufkommt. Die Unterseite des Matratzenbezugs hat eine rutschfeste Fläche. Der Bezug selbst fühlt sich sehr weich und angenehm an.
Pflege des Bezugs
Reinigen Sie den Bezug regelmäßig in der Waschmaschine. Dafür genügt ein Schongang bei 30 bis 40 Grad Celsius. Danach sollte er an der Luft trocknen. Für den Wäschetrockner ist er nicht geeignet, ebenso dürfen Sie den Bezug weder bügeln noch bleichen. Der Matratzenkern sollte nicht mit chemischen Desinfektionsmitteln bearbeitet werden. Die Pflege mit einem Dampfreiniger ist ausreichend.
Wir haben die Emma Two mit den Maßen 90 x 200 Zentimeter getestet. Sie wird aufgerollt in einem quaderförmigen Paket geliefert. Da sie nur rund zwölf Kilogramm schwer ist, kann sie problemlos von einer Person getragen und in ihrer Vakuumverpackung entrollt werden. Mit einer kleinen scharfen, sicher verpackten Klinge, die an der Rückseite der Beschreibung der Matratze mitgeliefert wird, kann die Verpackung schnell geöffnet werden. Passen Sie jedoch auf, dass Sie dabei nicht aus Versehen in den Bezug der Matratze schneiden. Ist die Plastikverpackung entfernt, dehnt sich die Matratze etwas aus und kann sofort ausprobiert werden.
Auffällig ist zunächst der Polyestergeruch, der bei neu ausgepackten Produkten aus diesem Material typisch ist. Viele erinnert die Duftnote sicher an den typischen „Neuwagengeruch“. Wenn er Sie stört, können Sie die Matratze erst einmal auf dem Balkon oder am geöffneten Fenster auslüften. Spätestens nach ein paar Tagen soll der Geruch laut Herstellerangaben verflogen sein. Die Seitengriffe, die wahrscheinlich zum besseren Transport geeignet sein sollen, sind nicht sehr stabil. Schon bei üblicher (also keiner ungeschickten oder brutalen) Handhabung sind sie an der Aufhängung leicht eingerissen. Lassen Sie an dieser Stelle also besondere Vorsicht walten. Mit diesen Maßen lässt die Matratze sich zwar auch ohne Griffe problemlos bewegen und transportieren. Bei größeren Modellen könnte es sich aber als komplizierter herausstellen.
Die Emma Two ist nicht so weich, dass man geradezu darin einsinkt. Wer eher feste Matratzen bevorzugt, kann mit diesem Modell einen angenehmen Schlafkomfort erwarten. Der Hersteller gibt die Härte mit dem Grad „H3 (mittelhart)“ an. Es ist spürbar, dass der Schaumstoff im Inneren der Matratze leicht nachgibt, aber von sich aus einen gewissen Widerstand hat. Die Besonderheit sind die Löcher, die sich seitlich in der Schaumstoffschicht befinden. Hier sinken Sie tiefer ein und die Löcher verändern somit das Liegegefühl. Sie passen die Matratze an diesen Stellen optimal an den Körper an und unterstützen Seiten- und Bauchschläfer bei einer ergonomischen Haltung. Auf der anderen Hälfte, der „Rückenschläferseite“ liegt es sich bequem, aber auch nicht spürbar anders als auf gewöhnlichen Matratzen.
Anhaltspunkt, wie Sie idealerweise auf der Emma Two liegen sollten, ist der kleine Zipfel mit dem Firmenlogo am Rand der Matratze. Hängt er rechts neben Ihrem Kopf, liegen Sie auf der „Rückenschläferseite“, die weniger stark nachgibt. Wenn Sie die Matratze um 180 Grad drehen, sodass sich das Logo nun an der Fußseite befindet, liegen Sie auf der „Seitenschläferseite“. Hier sinkt der Oberkörper aufgrund der Löcher im Polyurethan-Schaumstoff tiefer ein. Wenn Sie bevorzugt auf der Seite schlafen, wird auf diese Weise die Wirbelsäule in einer geraden Position gehalten. Auch Bauchschläfer liegen auf dieser Seite bequemer.
Richtige Seite beachten
Der Hersteller empfiehlt ausdrücklich, nicht die Seitenschläferseite zu benutzen, wenn Sie auf dem Rücken schlafen wollen. Der Oberkörper sinkt hier nämlich tiefer in die Matratze als die Schultern. Dieser sogenannte Schulterklappeffekt kann auf Dauer zu Rückenleiden führen. Ebenso wichtig ist auch, die Matratze nicht zu wenden. Wenn der blaue Schaumstoff oben ist, liegt die Matratze richtig herum.
Jedes Bettgestell und jede übliche Unterlage ist mit der Emma Two kombinierbar. Egal, ob Sie einen Lattenrost, ein Boxspringbett oder eine Unterfederung haben – die Matratze passt sich gut daran an. Durch die Anti-Rutsch-Beschichtung liegt sie auf jedem Untergrund gut auf. Lediglich direkt auf dem Boden sollten Sie die Matratze nicht nutzen. In diesem Fall könnte sich Schimmel bilden, weil die Feuchtigkeit nicht genug Raum hat, um abzuziehen.
Die Emma Two ist, ebenso wie ihr Vorgängermodell, mit dem Prüfsiegel Standard 100 by Oeko-Tex zertifiziert. Dies bestätigt, dass die Matratze schadstoffgeprüft und in allen Bestandteilen gesundheitlich unbedenklich ist. Mit der Einstufung in die Produktklasse 1 ist die Emma Two selbst zu empfindlicher Haut schonend und auch für Säuglinge geeignet.
Neben der von uns getesteten Größe 90 x 200 Zentimeter existieren noch sieben weitere Größen. Es ist als für alle Ansprüche etwas dabei, von der 80 Zentimeter breiten bis hin zur 200 x 200 Zentimeter großen Kingsize-Variante. Die Preise auf der Homepage reichen von 299 – wie das von uns getestete Modell – bis 699 Euro inklusive Versand. Damit liegt der Hersteller in einem angemessenen Bereich. Im Test von Stiftung Warentest, aus dem Emma One als Sieger hervorgegangen war, sind deutlich teurere Matratzen nur mit „befriedigend“ oder „ausreichend“ bewertet worden. Doch viele Menschen nutzen gerne auch nur für sich selbst größere Matratzen, beispielsweise mit 140 Zentimetern Breite. Diese würde bei Emma mit 499 Euro zu Buche schlagen. Eine Investition, die wohlüberlegt sei.
Des Weiteren gibt Emma zehn Jahre Garantie auf Haltbarkeit und Kern. Auf diesen Zeitraum ist auch die Nutzungsdauer angelegt. Außerdem bietet der Hersteller an, dass die Matratzenmodelle bis zu 100 Tage lang getestet werden und bei Nichtgefallen kostenfrei sowie bei voller Kaufpreiserstattung zurückgegeben werden können.
Da es sich hier lediglich um einen Probetest und keine Langzeitstudie handelt, können wir nur bewerten, was die Emma Two für einen ersten Eindruck gemacht hat. Ob sie langfristig Einfluss auf den Schlaf hat, die Nächte damit spürbar ruhiger werden oder der Schaumstoffkern gesünder für die Wirbelsäule ist als ein Matratzenkern aus anderem Material, können wir nicht aus eigener Erfahrung berichten.
Beim Probeliegen fühlte sich die Emma Two von Beginn an angenehm an. Wer eher härtere als weichere Matratzen bevorzugt, dürfte den Härtegrad auf Anhieb als bequem empfinden. Auch der Unterschied zwischen Rücken- und Seitenschläferseite ist deutlich zu merken. Bei Druck auf Letztere sinkt der Körper spürbar mehr ein. Aufgrund dieses Vorteils in puncto Komfort würden wir die Matratze vor allem für Seitenschläfer empfehlen.
Produktbild: © Netzsieger | Abb. 1–5: © Netzsieger