Die Dating-App moreDates bietet eine nutzerfreundliche, coinbasierte Möglichkeit für jeden, der sich nicht lange an ein Portal, sondern lieber beziehungstechnisch binden möchte. Die Kontaktaufnahme funktioniert unkompliziert und wird durch Direktnachrichten erleichtert.
moreDates, das im November 2017 von Appcreators B.V. gegründete Portal, bietet den Worten des Anbieters zufolge „Dating für jedermann“ – sei es nun ein Flirt, eine Freundschaft oder eine feste Beziehung. Spezifisch richtet sich die App jedoch an Suchende mittleren Alters, womit sie sich von anderen etablierten Dating-Apps wie Tinder, Lovoo oder auch Badoo abgrenzen möchte. Es handelt sich also nicht um eine Swipe-App, aber auch nicht um eine Partnervermittlung mit aufwendigem Persönlichkeitstest und Matching-Prozessen. Inzwischen ist sie in mehr als 30 Ländern verfügbar, Tendenz steigend.
Erfreulicherweise stellt der Anbieter moreDates sowohl für iOS- als auch Android-Nutzer bereit. Für unseren Test beschränkten wir uns auf ein Android-Gerät. Die App kann über 500.000 Downloads vorweisen, und mit einer Gesamtbewertung von 4,8 Sternen kommt sie bei den Nutzern sogar wesentlich besser an als beispielsweise Tinder, das zwar mit über 100 Millionen Downloads auftrumpft, dafür aber nur mit einer Durchschnittsbewertung von 3,7 Sternen aufwartet. Positiv anzumerken ist ebenfalls die vergleichsweise geringe Download-Größe von gerade einmal 2,91 Megabyte. Zum Vergleich: Jaumo ist 14,87, Badoo 31,05 und Lovoo sogar 62,13 Megabyte groß.
Wer sich bei moreDates registrieren möchte, hat zunächst die Wahl zwischen einer Anmeldung via Computer oder App. Insbesondere die ältere Generation tut sich vermutlich auf einem größeren Bildschirm leichter mit der Registrierung und Nutzung, was dem Portal zweifellos Pluspunkte einbringt. Auch wir haben uns für eine Anmeldung über die Desktop-Version entschieden.
Anschließend bleibt noch die Wahl zwischen einer Registrierung mit einem bereits bestehenden Google- beziehungsweise Facebook-Account oder einer E-Mail-Adresse, womit für jeden etwas dabei ist. Wer einer Registrierung über Facebook skeptisch gegenübersteht, den beruhigt möglicherweise die Versicherung des Anbieters, niemals ohne die Zustimmung eines Nutzers zu posten.
Die Anmeldung unseres Testprofils nahmen wir per E-Mail-Adresse vor. Sie erfolgte innerhalb weniger Sekunden in nur einem Schritt. Erforderlich waren lediglich die Angabe eines Benutzernamens, eines Passworts, einer E-Mail-Adresse und des Alters sowie des eigenen und des gesuchten Geschlechts. Ist der gewünschte Nickname bereits vergeben, weist das Portal Neumitgliedern automatisch einen neuen Nutzernamen zu; diesen können sie im Nachhinein noch ändern.
Mit der Einwilligung zu den allgemeinen Geschäftsbedingungen und den Datenschutzbestimmungen sowie der Bestätigung der E-Mail-Adresse erhalten Neumitglieder sofort Zugriff auf ihr Profil. Sollte die Bestätigungs-E-Mail nicht direkt auffindbar sein, hilft eventuell ein Blick in den Spam-Ordner.
Im Zuge unseres Tests legten wir sowohl ein weibliches als auch ein männliches Profil an. Mit beiden Testnutzern besuchten und likten wir fleißig andere Profile, um so auf uns aufmerksam zu machen. Weiterhin versendeten wir jeweils einen kostenlosen virtuellen Kuss am Tag.
Mit unserer Testnutzerin betrachteten wir das Geschehen die ersten vier Tage zunächst ohne Coins. Wir beschränkten uns auf Profilbesuche, Likes und einen Kuss pro Tag. Dabei ist uns angenehm aufgefallen, dass wir nicht durch niveaulose Nachrichten zugespammt wurden, wie bei anderen Dating-Apps üblich. Sobald wir Coins auf unser Konto geladen hatten und selbst die Initiative ergriffen, kam die Sache in Schwung und wir erhielten erste Profilbesuche und Likes. Da moreDates ein coinbasierte Portal ist, versenden Mitglieder nicht wahllos Nachrichten, sondern meist nur bei hohem Interesse. Somit bestehet eine relativ große Chance, dass aus einer virtuellen Begegnung ein echtes Date wird.
Auch unser männlicher Testnutzer hatte Erfolg. Er erhielt schon nach kurzer Zeit erste Likes und Nachrichten. Sobald wir unser Konto mit Coins aufgeladen hatten, konnten viele Flirts über die verschiedenen Features initiiert werden. Die Frauen reagierten besonders auf Direktnachrichten. Likes oder Geschenke fanden hingegen seltener Beachtung.
Die Reaktion der Frauen war offen und kommunikativ. Sie reagierten häufig auf gesendete Nachrichten, wenn auch nicht in 100 Prozent aller Fälle. Einige waren allerdings offensichtlich nicht an einer festen Beziehung interessiert, sondern gaben zu verstehen, dass sie ein erotisches Abenteuer suchen.
Der Seitenaufbau des Webportals ist sehr übersichtlich. Selbst Online-Dating-Einsteiger finden sich hier schnell zurecht. Die wichtigsten Menüpunkte sind direkt auffindbar. Somit erhalten die Elemente entsprechend ihrer Wichtigkeit Platz. Auf Untermenüs verzichtet der Anbieter weitestgehend. Die größte Fläche nehmen die mittig platzierten Partnervorschläge ein. Insgesamt wirkt die Benutzeroberfläche sehr übersichtlich – das gilt für die Smartphone-App übrigens genauso wie für die Web-Varianten.
Direkt mit dem Erstzugriff auf das Portal erhielten wir eine Nachricht vom Support mit der Empfehlung, unser Profil weiter auszufüllen. Hier bietet besonders der Bereich „Über mich“ viel Platz, um seine Vorstellungen bei der Partnerwahl und persönliche Details zu beschreiben. Zur Vereinfachung gibt es darüber hinaus eine Art Steckbrief, in der der User Dating-relevante Angaben über sich machen kann. Wer will, kann folgende Informationen über sich hinterlegen:
Bei all diesen Angaben haben Nutzer nicht nur verschiedene Antwortmöglichkeiten, sondern auch die Option, keine Angaben zu machen. Private Daten wie der Geburtstag und die E-Mail-Adresse werden nicht veröffentlicht.
Für das Hochladen eines Profilbildes bestehen lediglich eine maximal zulässige Dateigröße (zwei Megabyte) sowie einige Richtlinien. So ist es beispielsweise nicht erlaubt, dass
erkennbar sind. Das Gesicht muss deutlich zu sehen sein; außerdem muss es sich dabei selbstredend um die eigene Person handeln. Ähnliche Vorgaben gibt es auch für den Nutzernamen und den Freitext.
„Interesse holen“: Ein Zusatzfeature der App
Eine zusätzliche Option der App ist das „Interesse-Holen“ über ein bereits bestehendes Facebook-Profil. Nach einer Verknüpfung der beiden Accounts sind im moreDates-Profil auch die gelikten Inhalte aus Facebook ersichtlich.
Wie bei klassischen Dating-Apps üblich beschränken sich die Suchfilter auch bei moreDates auf Angaben zu Geschlecht, Alter und Stadt. Zudem sehen Nutzer, welche Mitglieder gerade online sind, um diese direkt zu erwischen.
Für die Kontaktaufnahme stehen dem Nutzer drei Optionen zur Auswahl: Klassisch bleibt noch immer der Versand einer Nachricht. Schüchterne können zunächst auf indirektem Wege auf Tuchfühlung gehen: über das Versenden eines virtuellen Flirts, genauer gesagt eines Kusses oder eines Geschenks (etwa ein Teddybär oder eine Sektflasche). Wer noch unsicher ist, kann auch erst einen Like vergeben. Sobald der Like auf Gegenseitigkeit beruht, es also zu einem Match kommt, öffnet sich automatisch ein Chat-Fenster, um den beiden Turteltauben einen kleinen Stoß in die richtige Richtung zu geben.
Neben der Ansicht als Posteingang gibt es auch die Darstellung als Chat-Fenster; beide Ansichten sind mit Facebook vergleichbar und sorgen dafür, dass man bei mehreren parallel geführten Konversationen nicht den Überblick verliert. Der Posteingang hat jedoch den Vorteil, dass er nicht nur das Foto mit Nutzernamen, Alter und Wohnort, sondern das komplette Profil anzeigt. So haben Nutzer immer alle wichtigen Informationen direkt parat, um eine interessante, auf die jeweilige Person eingehende Konversation zu starten.
Während die Benachrichtigungen – etwa bezüglich neuer Likes oder Besuche – in der Desktop-Version im moderaten Umfang erfolgen, erhalten Nutzer der mobilen App relativ viele Push-Nachrichten. Wer nicht über neue Profilbesuche, Likes und Neuanmeldungen informiert werden möchte, kann in seinen Smartphone-Einstellungen Änderungen an den Benachrichtigungen vornehmen.
Die Registrierung bei moreDates ist an sich kostenlos. Anders als bei den meisten Singlebörsen und Partnervermittlungen gibt es hier also keine kostenpflichtige, bindende Premium-Mitgliedschaft, keine Mindestvertragslaufzeit oder Kündigungsfrist und somit auch keine Abofalle. Stattdessen können Neumitglieder das Angebot zwanglos ausprobieren.
moreDates beruht auf dem sogenannten Coin-Prinzip. Dabei handelt es sich um eine virtuelle Währung, wie sie vielen vor allem im Gaming-Bereich bekannt ist. Mitglieder zahlen also für jede Aktion einzeln. Kostenpflichtig ist beispielsweise das Versenden von Nachrichten (50 Coins pro Nachricht), Küssen (30 Coins pro Kuss) und Geschenken (zwischen 60 und 180 Coins).
Mitglieder erhalten bei ihrer Registrierung ein Begrüßungsgeschenk in Form von 100 Coins. Damit können sie direkt nach der Anmeldung Features ausprobieren. Wer weiterflirten möchte, kann Coin-Pakete kaufen, von denen verschiedene zur Auswahl stehen:
Kosten | Paket | Bonus |
---|---|---|
4,99 Euro | 220 Coins | 20 Coins |
9,99 Euro | 500 Coins | 50 Coins |
24,99 Euro | 1.270 Coins | 120 Coins |
49,99 Euro | 2.640 Coins | 240 Coins |
99,99 Euro | 5.500 Coins | 500 Coins |
Die Kosten für die verschiedenen Coin-Pakete im Vergleich.
Umgerechnet kostet das Versenden einer Nachricht je nach Paket also zwischen 0,90 und 1,13 Euro. Einen Bonus von 10 Prozent erhalten all diejenigen, die die Zahlung über die Desktop-Version tätigen. Hierfür stehen ihnen alle üblichen Online-Zahlungswege zu Verfügung: Sofort, Kreditkarte (American Express, Mastercard und Visa), PayPal, Amazon Pay sowie eine Zahlung über die paysafecard. Darüber hinaus können sie in der App über den Apple App Store beziehungsweise den Google Play Store zahlen. Wie viele Coins noch auf dem Guthaben-Konto sind, sehen Nutzer direkt in der Menüleiste.
Das Impressum ist schnell auffindbar und enthält zudem alle wichtigen Informationen wie Name, Telefonnummer und Adresse. Auch eine Datenschutzerklärung sowie allgemeine Geschäftsbedingungen sind vorhanden.
Die Option, seine Profilbilder nur bestimmten Mitgliedern zugänglich zu machen, besteht bei moreDates nicht. Auch eine Profil-Verifizierung, etwa über eine Video-Identifizierung oder eine Ausweissichtung gibt es nicht, was die Anmeldung erheblich erleichtert. Eine SSL-Verschlüsselung schützt die persönlichen Daten während der Übertragung.
Positiv zu verzeichnen ist außerdem die Möglichkeit, unliebsame Nutzer zu blockieren. Sobald die Entscheidung getroffen ist, gibt es jedoch kein Zurück mehr. Eine Entsperrung ist also nicht möglich. Auch das Löschen des Kontos erfolgt schnell und problemlos. Mit dieser Maßnahme werden nicht nur alle Nachrichten und Kontakte, sondern auch die zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Coins unwiderruflich gelöscht. Eine Reaktivierung beziehungsweise Gutschreibung ist hier nicht möglich. Da es keine Kündigungsfrist gibt, drängt die Nutzer aber auch nichts dazu, sich für oder gegen eine Weiternutzung des Portals oder das Aufbrauchen ihrer Coins entscheiden zu müssen. Schließlich entstehen keine Kosten, solange sie keine Coins kaufen.
Bei einer aufkommenden Frage bietet der ausführliche und zugleich sehr übersichtliche FAQ-Bereich die erste Anlaufstelle. Dort finden Nutzer alle wichtigen Antworten, aufgeteilt in verschiedene Kategorien. Sollten sie damit nicht weiterkommen, können sie sich entweder an den Live-Support-Chat oder den Kundenservice via Kontaktformular wenden.
Eine Telefon-Hotline oder ein E-Mail-Support stehen Nutzern nicht zur Verfügung.
Lobenswert sind insbesondere die schnelle, kostenfreie Registrierung und die einsteigerfreundliche Benutzeroberfläche, die jeder Altersgruppe einen einfachen Start ermöglicht. Die App verfügt über alle üblichen Kontaktoptionen, als da wären die klassische Nachricht, Likes und virtuelle Flirts wie Küsse und Geschenke. Es lassen sich ohne Hindernisse Kontakte herstellen und über die Nachrichten vertiefen. Man muss nicht erst auf das Zustandekommen eines Matches warten, sondern kann sofort aktiv auf einen potenziellen Flirtpartner zugehen. Entgegen der Aussage von moreDates, es handle sich um eine App für Leute mittleren Alters, finden sich hier auch deutlich jüngere Mitglieder.
Das coinbasierte Zahlungsmodell hat seine Vorteile: So müssen Nutzer beispielsweise nur für das zahlen, was sie tatsächlich benötigen. Sollte ihnen die Mitgliedschaft doch nicht mehr zusagen, löschen sie ihr Profil einfach ohne große finanzielle Folgen, denn eine Kündigungsfrist gibt es hier nicht. Für jeden, der erst einmal hineinschnuppern möchte, gibt es zudem günstige Coin-Pakete.