Sind Energydrinks ungesund?

Sind Energydrinks ungesund?

Kaffee ist für viele nicht nur ein Genuss, sondern auch ein Wachmacher und Energielieferant. Demselben Zweck dienen Energydrinks. Doch sind auch diese wie Kaffee gesundheitlich weitgehend unbedenklich oder bergen die süßen, bunten Softdrinks Gefahren für die Gesundheit?

Was versteht man unter Energydrinks?

Energydrinks sind im Grunde nichts weiter als Softdrinks wie Cola oder Limonade – mit einem grundlegenden Unterschied: Sie enthalten eine hohe Dosis Koffein. Demnach werden sie häufig konsumiert, um die sportliche Leistung durch einen Energieschub zu fördern, Müdigkeit vorzubeugen, etwa bei langen Autofahrten, oder um Studenten während der Prüfungszeit wach zu halten. Auch Schüler und Jugendliche nehmen zunehmend Energydrinks zu sich. Schließlich sind die bunten Dosen, der extrem süße Geschmack sowie gewisse Werbeversprechen geradezu verlockend. Zudem bieten die Getränke eine Alternative für diejenigen, die keinen Kaffee mögen, sich aber einen Koffeinkick wünschen. Zu den bekanntesten Energydrinks gehören Red Bull und Monster. Der Geschmack der Getränke ist meist sehr künstlich; er erinnert an Kaugummi oder Gummibärchen.

Was steckt in der Dose?

Energydrinks bestehen vorwiegend aus Wasser, Kohlensäure, Koffein und Zucker, beziehungsweise anderen Süßungsmitteln bei kalorienfreien Versionen, sowie Farbstoffen und Aromen. Die meisten Produkte enthalten außerdem Taurin, eine nicht essenzielle Aminosäure, deren Wirkung in Energydrinks bislang unklar ist. Auch Inosit, dem ein stimmungsaufhellender Effekt nachgesagt wird, und Glucuronolacton, das die Leistung steigern soll, sind häufige Inhaltsstoffe. Alle drei Stoffe werden jedoch in ausreichenden Mengen vom Körper selbst produziert. Die maximal zulässigen Dosen für Taurin, Inosit und Glucuronolacton betragen jeweils 4.000, 200 und 2.400 Milligramm pro Liter – mehr kann schädlich sein. Auch Zusatzstoffe wie Stabilisatoren sind in der Regel in solchen Getränken enthalten.

Häufig werben Energydrink-Hersteller damit, dass ihre Getränke wichtige Vitamine (meist C und B) und Aminosäuren enthalten. Gerade bei Vitaminen sind die Dosierungen jedoch oft entweder zu gering oder unnötig hoch. Als gesund sollten Sie die Getränke trotz Werbeversprechen nicht betrachten. Mit einer ausgewogenen Ernährung ist eine Vitaminzufuhr durch Energydrinks nicht notwendig. Energydrinks sind nämlich nicht als Nahrungsergänzungsmittel zu verstehen.

Gesetzliche Vorgaben

In Deutschland fallen Energydrinks unter der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung. Diese besagt, dass ein Energydrink nicht mehr als 320 Milligramm Koffein pro Liter enthalten darf. Ab 150 Milligramm pro Liter müssen die Getränke dementsprechend gekennzeichnet sein. Eine 250-Milliliter-Dose enthält meist 80 Milligramm Koffein, eine 500-Milliliter-Dose 160 Milligramm. Zum Vergleich: Der Koffeingehalt einer Tasse Kaffee entspricht 80 Milligramm, beim Espresso sind es 50 Milligramm. In Amerika sind die Koffeindosen manchmal doppelt so hoch. Für Erwachsene gelten 400 Milligramm Koffein pro Tag als unbedenklich – dabei sollte eine Einzeldosis die 200 Milligramm nicht überschreiten. Jugendliche sollen nicht mehr als 3 Milligramm Koffein pro Kilogramm ihres Körpergewichts zu sich nehmen. Schwangeren und stillenden Frauen wird von Energydrinks weitgehend abgeraten.

Die Kombination mit Alkohol birgt Gefahren

Gerade bei partyfreudigen Menschen werden Energydrinks oft mit Alkohol gemischt – beispielsweise beim berüchtugten Wodka-Red-Bull. Alkohol macht Laune und Koffein hält wach, was auf den ersten Blick mehr und längeren Spaß verspricht. Allerdings maskiert der Zucker den Geschmack und das Koffein die Wirkung von Alkohol, was schnell zu exzessivem Alkoholkonsum führt oder Trinkenden den falschen Eindruck vermittelt, dass sie nüchtern genug sind, um sich beispielsweise hinter das Steuer zu setzten.

Sind Energydrinks allgemein schädlich?

Der Genuss eines einzigen Energydrinks (250 Milligramm) gilt als gesundheitlich unbedenklich. Problematisch sind größere Tagesdosen, gerade wenn man bedenkt, dass viele Nutzer mehr als einen der süßen Durstlöscher in kurzen Abständen trinken. So können sie die empfohlene Tagesdosis Koffein schnell überschreiten. Darin steckt auch die größte Gefahr von Energydrinks: Sie ermöglichen eine schnelle Zufuhr von hohen Mengen an Koffein sowie Zucker und beinhalten meist zahlreiche Zusatzstoffe. Demnach können sie durch den Zucker die Kalorienzufuhr rasant steigern, während eine Überdosierung von Koffein folgende Symptome zufolge haben kann:

  • Nervosität
  • Schlaflosigkeit
  • Übelkeit
  • Herzrasen
  • Kopfschmerzen
  • Schweißausbrüche
  • Herzrhythmusstörungen

Solche Nebenwirkungen können auch die Folge von erhöhtem Kaffeekonsum sein, obwohl das Getränk in Maßen als gesundheitlich unbedenklich oder gar gesund gilt. Demnach sollten Sie Energydrinks nicht verteufeln. Gleichzeitig sollte sich der Konsum jedoch in Grenzen halten, um keine Gesundheitsrisiken einzugehen


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