Leere Batterien sachgerecht entsorgen

Leere Batterien sachgerecht entsorgen

In so gut wie jedem Haushalt sind sie im Einsatz: Batterien. Doch wohin mit ihnen, wenn sie leer sind? Akkus lassen sich im Gegensatz zu Einweg-Batterien mehrmals aufladen. Nach dem Ende ihrer Lebensdauer müssen aber auch sie fachgerecht entsorgt werden. Der Hausmüll ist tabu.

Batterien sind aus dem Alltag nicht wegzudenken

Batterien sind in unserem Alltag weit verbreitet. Ob in der Fernbedienung, dem Taschenrechner, der Handheld-Spielekonsole oder dem Hörgerät: All diese Geräte benötigen Strom in Form der kleinen, mobilen Energiespeicher. In einigen elektronischen Geräten wie Laptops und Smartphones sind wiederlaufladbare Batterien, sogenannte Akkus, verbaut. Viele Geräte, die mit standardisierten Batterien, beispielsweise im AA- oder AAA-Format, betrieben werden, lassen sich auch mit wiederaufladbaren Akkus in diesen Formaten mit Strom versorgen.

Batterien und Akkus sind gefährliche Abfälle. Sie enthalten Schadstoffe wie Quecksilber, Cadmium sowie Blei und dürfen daher nicht in den Hausmüll. Die enthaltenen Wertstoffe – darunter Aluminium, Lithium, Silber, Zink und Eisen – sind selten, vor allem das Mineralsalz Lithium, das unter anderem in Smartphone-Akkus verbaut wird. Daher ist Recycling sehr wichtig: Ein Großteil der wertvollen Komponenten lässt sich für neue Batterien wiederverwerten.

Recyclingquote schlecht – helfen Sie mit!

Werfen Verbraucher die Energiespeicher hingegen achtlos und unsortiert in den Restmüll, sind die Wertstoffe für das Kreislaufsystem verloren: Entweder sie werden unwiederbringlich verbrannt oder – noch schlimmer – sie landen auf Deponien und belasten das Erdreich. Da verwundert es, dass laut der Verbraucherzentrale im Jahr 2019 gerade einmal 48 Prozent der Batterien korrekt über die Schadstoffsammlung zurückgegeben wurden.

Wie entsorge ich leere oder defekte Batterien?

Zunächst: Die Entsorgung von Altbatterien über den Hausmüll ist verboten. Das Bußgeld kann in besonders schweren und in Wiederholungsfällen bis zu 2.500 Euro betragen. Das Gesetz mit dem zugegebenermaßen sperrigen Namen „Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Batterien und Akkumulatoren (Batteriegesetz – BattG)“ regelt die Rücknahme und verpflichtet die Händler, diese zu gewährleisten.

Um möglichst viele Ressourcen im Kreislauf zu halten, ist die Abgabe von leeren oder defekten Batterien an den dafür eingerichteten Sammelstellen enorm wichtig. Diese befinden sich in Form von Sammelboxen in so gut wie jeder Verkaufsstelle, die Batterien anbietet, etwa in Supermärkten, Discountern, Drogerien, Baumärkten und Elektromärkten. Kleine Verkaufsstellen wie Kioske oder Tankstellen können von der Rücknahmepflicht ausgenommen sein.

Ebenso ist die Abgabe an kommunalen Sammelstellen wie Recyclinghöfen oder Schadstoffmobilen kostenlos möglich. Es folgt die Sortierung in einer Verwertungsanlage sowie die Trennung in die Einzelbestandteile, sodass die Wertstoffe optimal wiederverwendet werden können.

Wenn möglich, Batterien aus defekten Elektrogeräten entnehmen

Sind in einem defekten Elektrogerät wechselbare Batterien oder Akkus zum Einsatz gekommen, müssen diese vor dem Recycling entnommen und separat gesammelt werden. Bei fest verbauten Akkus kümmern sich die Entsorger um die Entnahme.

Kleine Elektrogeräte können kostenlos abgegeben werden

Auch kleinere Geräte mit fest verbautem Akku, etwa Armbanduhren, können an den kommunalen Sammelstellen für ausrangierte Elektrogeräte kostenlos zum Recycling abgegeben werden.

Defekte Geräte wie Smartphones und Laptops müssen Elektrohändler beim Kauf eines Neugeräts eins zu eins kostenlos zurücknehmen. Bei Elektrogeräten mit einer Kantenlänge von weniger als 25 Zentimetern gilt das sogar unabhängig davon, ob Sie ein Neugerät kaufen oder nicht. Möchten Sie größere Geräte ohne einen Neuerwerb entsorgen, ist dies an den meisten Recyclinghöfen kostenlos möglich. Schauen Sie im Zweifelsfall auf der Internetseite des Entsorgers nach oder erkundigen Sie sich telefonisch.

Pole von Lithium-Ionen-Akkus abkleben

Die Pole von Lithium-Ionen-Akkus sollten vor dem Einwurf in die Recycling-Tonne abgeklebt werden, um Kurzschlüsse durch nebeneinanderliegende Energiespeicher zu vermeiden.

Wie entsorgt man ausgelaufene Batterien?

Beschädigte Batterien können auslaufen. Bei der dann sichtbar werdenden Flüssigkeit handelt es sich normalerweise um sogenannten Elektrolyt. Er dient der chemischen Reaktion und ermöglicht in Batterien den Transport der elektrisch geladenen Teilchen, der Ionen. Oftmals kristallisiert er an der Batterieoberfläche aus. Entnehmen Sie solche Batterien am besten mit Handschuhen aus den betreffenden Geräten und bringen Sie diese geschützt zur Sammelstelle: etwa in einem separaten Plastik- beziehungsweise Gefrierbeutel. Gelangen Sie dennoch mit der ausgelaufenen Substanz in Kontakt, waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Wasser und Seife.

Kann ich dem Auslaufen von Batterien vorbeugen?

Batterien in Geräten, die länger nicht benutzt werden, sollten aus dem Batteriefach entnommen werden. So können Sie potenziellen Schäden vorbeugen. Beschädigte, verformte, aufgeblähte oder ausgelaufene Batterien sollten Sie generell nicht mehr verwenden.

Was bedeutet das auf Batterien aufgedruckte Datum?

Wie beim Mindesthaltbarkeitsdatum für Lebensmittel handelt es sich bei dem auf Batterien aufgedruckten Datum nicht um ein Verbrauchsdatum, sondern um eine Garantie der Nutzbarkeit bei sachgemäßer Lagerung. In diesem Fall handelt sich um eine Garantieangabe für die auf der Batterie angegebene Spannung. Nach Ablauf dieses Datums kann die Batterie aber noch immer ohne Einschränkungen nutzbar sein. Darauf weist auch das Bundesumweltamt in einem Ratgeber hin. Ein weiterer Tipp: Verbrauchen Sie die älteren Batterien stets zuerst, am besten paarweise. Sonst kann die volle Leistung der „frischen“ Batterie nicht abgerufen werden.

Entsorgung von Autobatterien

Um sehr große Batterien geht es beim Thema Auto: Kfz-Werkstätten und andere Verkäufer von Fahrzeugbatterien, die eigentlich Akkus sind, müssen die Altbatterie beim Kauf einer neuen Starterbatterie kostenlos zurücknehmen. Gibt der Kunde keine Altbatterie ab, muss der Händler beim Kauf ein Pfand in Höhe von 7,50 Euro erheben. Ferner ist das Pfand bei der Rückgabe einer Fahrzeugbatterie zu erstatten.

Batterien mit Bedacht einsetzen

Die Energiebilanz von Batterien ist ziemlich schlecht: Für die aufwendige Herstellung ist 40- bis 500-mal mehr Energie nötig, als sie später an gespeicherter Energie an Elektrogeräte abgeben können. Daher ist die Verwendung von Akkus sehr sinnvoll: Die für die Herstellung notwendige Energie fällt nur einmal an. Durch die Wiederauflade-Zyklen verbessert sich die Bilanz bei jeder Wiederverwendung.

Aufgrund der schlechten Energiebilanz ist es sinnvoll, nur dann auf Batterien zurückzugreifen, wenn es keine Alternativen gibt: Denken Sie darüber nach, ob eine batteriebetriebene Gewürzmühle wirklich nötig ist oder eine klassische mechanische Variante ausreicht.

Nicht zuletzt sollten Sie erwägen, bei Geräten, die dafür geeignet sind, Modelle mit Netzstecker zu wählen. Das gilt etwa für das Küchenradio oder diverses Werkzeug. Bei der Nutzung fällt kein Batterie-Müll an, da die nötige Energie aus der Steckdose kommt. Besonders nachhaltig wird die Nutzung, wenn Sie bei der Wahl Ihres Energieversorgers auf einen Ökostromanbieter setzen.Bei Taschenlampen oder Spielzeug mit Elektromotor bietet sich in vielen Fällen der Einsatz von Akkus an. Diese lassen sich, sobald sie an Energie verlieren, bis zu 1.000-mal wiederaufladen. Manche Hersteller versprechen sogar bis zu 1.500 Ladezyklen. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel: Die Kosten für den Strom, die bei der Nutzung eines Ladegeräts anfallen, sind um ein Vielfaches geringer als der Neukauf von Einweg-Batterien. Bei Geräten wie Taschenrechnern, Brief- oder Küchenwaagen reduzieren Modelle mit zusätzlichem Solarpanel die Menge an benötigten Batterien.


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