Morningscore

Jenny Gebel 11/10/2018
Morningscore logo Zum Anbieter
Bewertung
8,4
Pro
  • Einfache Bedienung
  • Übersichtliche Darstellung
  • Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
Kontra
  • Onpage-Analysen noch ausbaufähig
  • Keine Version auf Deutsch
FAZIT

Morningscore zeigt auf, welchen Nutzen die SEO-Arbeit für den Wert einer Website hat. Von der Funktionsausstattung her empfiehlt sich das Tool für SEO-Einsteiger oder für kleinere Webprojekte, zum Beispiel für eine Business-Seite, mit der der User nebenbei etwas Geld verdient.

Wir vergleichen, damit Sie Ihren Kauf nicht bereuen! Wie wir vergleichen
Zum Anbieter
Bewertungskriterien
Leistungsumfang und Bedienung
Onpage
Offpage
Dokumentation & Support

Morningscore Test

Dieser Ansatz zeigt, dass die Entwickler mit ihrem Tool die SEO-Arbeit einsteigerfreundlich und vor allem unverkrampft umsetzen möchten. Das zieht auch eine Vereinfachung des weiten Feldes der Suchmaschinenoptimierung nach sich. Sichtbarkeitsindex, WDF*IDF oder Keywordrecherche spielen in diesem Tool beispielsweise nur eine untergeordnete Rolle. Der Fokus liegt vielmehr auf dem Wert der SEO-Aktivitäten. Mit Morningscore möchten die dänischen SEO-Experten die Ergebnisse der Suchmaschinenoptimierung mess- und sichtbar machen.

Es geht also vor allem um die Fragen: Was bringt mir die SE-Optimierung? Und welchen Wert hat der organische Traffic auf meiner Webseite?

Was ist der Morningscore?

Die Kennzahl für diese Messung ist der so genannte „Morningscore“ oder der „ROI der SEO-Arbeit“, wie die Entwickler sagen. Angegeben ist die Kennzahl in Euro bzw. in Dollar.

Was ist der ROI?

ROI (engl. „Return on Investment“ bedeutet auf Deutsch in etwa „Kapitalrendite“ oder „Investitionsertrag“) ist eine Kennzahl aus der Betriebswirtschaft, die sich aus dem Gewinn und dem eingesetzten Kapital ergibt. Sie zeigt an, ob sich eine unternehmerische Tätigkeit und der Kapitaleinsatz am Ende finanziell gelohnt haben.

Auf der Webseite und in dem verlinkten Erklärungsvideo beschreiben die Entwickler, welche Metriken in die Berechnung einfließen. Der Morningscore ergibt sich demnach aus dem organischem Traffic, den eine Website für ein bestimmtes Keyword erhalten würde, und den Google-Adwords-Kosten für dieses Wort. Er zeigt an, wie viel Geld der Webseitenbetreiber an Google hätte bezahlen müssen, wenn er all diese Zugriffe eingekauft hätte.

Folgende Werte fließen in die Berechnung ein:

  • Suchvolumen (im jeweiligen Land)
  • Google-Ranking
  • Click-Through-Rate
  • Cost per Click (CPC) in Google Adwords (für das Keyword)

Der Nutzer kann mehrere Keywords festlegen, die das Programm verfolgen soll. Die maximale Anzahl richtet sich nach dem gewählten Leistungspaket. Die Spanne reicht von maximal 100 Keywords (Lite-Version) bis zu 2.000 Suchbegriffen (Pro-Version). Für alle Begriffe berechnet Morningscore den SEO-ROI. Die Summe dieser Ergebnisse ist der Morningscore der gesamten Website.

Beispiel: Der Morningscore von Netzsieger betrug zum Testzeitpunkt immerhin rund 160.000 Euro pro Monat. Die Werte von mehr als 1.300 Keywords flossen in diese Berechnung ein.

Was kostet die Reise in den SEO-Space?

Interessenten entscheiden sich nach der Testphase für eines der drei Leistungspakete Lite, Business oder Pro. Die Preispläne unterscheiden sich durch die Anzahl der Keywords und Webseiten, die der Nutzer beobachten kann sowie durch die Anzahl der Benutzeraccounts (siehe Abbildung rechts). Funktionen wie die tägliche Linkanalyse oder der SEO-Wert gehören standardmäßig zu allen drei Service-Paketen.

Vom Preis her ist Morningscore vergleichsweise günstig. Die Lite-Version kostet 49 Euro im Monat oder 470 Euro im Jahr (das wären monatliche Kosten von rund 40 Euro). Startups oder kleinere Unternehmen, die mehrere Benutzeraccounts brauchen, müssen mit Kosten um die 80 bis 140 Euro im Monat rechnen. Auch für diese Preispläne gibt es Rabatte, wenn der Nutzer jährlich im Voraus zahlt.

Vor dem verbindlichen Vertrag kann der Nutzer Morningscore 14 Tage lang unverbindlich testen.

Onboarding - Installation und Bedienung von Morningscore

Für unseren Bericht haben wir auf die Testversion zurückgegriffen. Bei der Anmeldung fragt das Programm die üblichen Daten ab (Name, E-Mail-Adresse, selbstgewähltes Passwort). Kreditkartendaten sind nicht erforderlich. Der Nutzer sollte für das Monitoring und die SEO-Analyse selbstverständlich eine eigene Webseite (Domain) besitzen.

Neben der eigenen Webpräsenz kann der User die Websites von Konkurrenten als Vergleich in die Analyse hinzufügen. Einzelne Pages vergleicht Morningscore jedoch nicht.

Welche Keywords und Konkurrenzseiten das Tools verfolgen soll, entscheidet der User selbst. Alle relevanten Daten wie monatlichen Suchvolumen, Google-Rank und den organischer Traffic holt sich die Software selbstständig aus Google Adwords und dem SEO-Toolset ahrefs. Achtung: Es kann bis zu 48 Stunden dauern, ehe die Analyse abgeschlossen ist. Ein Schwachpunkt ist, dass Morningscore erst ab Aktivierungsdatum Daten sammelt. Das heißt, vergangene Entwicklungen kann der Nutzer aus den Diagrammen nicht ablesen.

Von der Bedienung her zeigte sich das SEO-Tool im Test anfängerfreundlich und selbsterklärend. Verständliche Buttons und übersichtliche Menüs führen den User sicher zu allen Funktionen. Mit wenigen Klicks und Eingaben hat der Nutzer die Domains für die Wettbewerbsbeobachtung beim Morningscore eingerichtet und Keywords für das Monitoring zusammengestellt. Hier gibt es nichts zu meckern.

Auf SEO-Mission - Optimierungen und Aufgaben

Der Bereich mit den SEO-Verbesserungsvorschlägen nimmt das Raumfahrt-Abenteuer-Thema wieder auf. Optimierungsziele werden zu „Missionen“, die der „Captain“ (Anwender) anpeilen möchte. Die Optimierungen betreffen das Linkprofil der Website ebenso wie Onpage-Arbeiten und selbstverständlich das Keyword-Ranking, welches am meisten zu einem hohen Morningscore beiträgt. Der Bereich ist dreiteilig: Er erfasst die Ziele, die sich der Nutzer persönlich setzt, Optimierungsvorschläge des Tools sowie abgeschlossene Missionen. Dank Fortschrittsbalken und Filteroptionen behält der Anwender den Überblick über den aktuellen Stand der SEO-Arbeit.

Onpage7,5

Die Funktionen für die Onpage-Optimierung halten sich bei Morningscore aktuell noch in Grenzen. Die Verbesserungsvorschläge konzentrieren sich auf das Keyword-Ranking. In der Testversion präsentiert das Tool dem User eine Liste mit zehn Keywords, die es für verbesserungswürdig hält. Höhere Rankings würden den Morningscore erhöhen. Für diese Analyse greift die Software auf die Daten von Google zurück. Relevant sind die Begriffe, für die die Webseite in den Top 100 bei Google rankt. Eine gezielte und detaillierte Keyword-Recherche bietet Morningscore jedoch nicht.

Auch ein SEO-Audit der Website ist bisher noch nicht integriert. Der „Full SEO Health Check“ soll aber noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen. Tools zur mobilen Optimierung stehen nach Angaben der Entwickler ebenfalls auf der Agenda.

Offpage8,6

Für die Analyse des Linkprofils der Webseite nutzt Morningscore die Daten des Tools ahrefs. Der User erhält in diesem Funktionsbereich Infos über den Link-Rank (Ahrefs-Rank) seiner Website und kann auch den Rang der Konkurrenten beobachten. Die Anzahl der Backlinks zeigt die grafische Auswertung ebenfalls an, auch optional im Vergleich zu Mitbewerbern. Wie viele Konkurrenzwebseiten und Domains Morningscore auswertet, ist abhängig vom gewählten Leistungspaket.

Weiterhin listet das SEO-Tool neue und verlorene Links auf. Der User behält damit das Backlinkprofil seiner Webpräsenz im Blick. Verschwundene Verlinkungen kann er so schnell prüfen und gegebenenfalls neu aufbauen. Schließlich erstellt Morningscore eine Gesamtliste aller Domains, die auf die Website des Nutzers verlinken und zeigt dabei auch deren Wert (zwischen 0 und 100) an, wie er bei ahrefs erfasst wird.

Vertiefende Analysen für Adwords oder Erwähnungen in sozialen Netzwerken führt das Tool nicht durch. Adwords spielt nur für die Berechnung des ROI eine Rolle (Stichwort CPC-Preis).

Leider kann der Nutzer die Domains nicht anklicken und aus dem Programm heraus öffnen. Auch ist nicht ersichtlich, welche Seite (URL) verlinkt ist.

Damit liefert das Tool eine grobe Linkanalyse und eine Übersicht, die für SEO-Einsteiger oder auch für kleinere Webprojekte ausreichen mag. Detaillierte Angaben zu den Verlinkungen bietet Morningscore jedoch nicht.

Dokumentation & Support8,9

In jedem Abschnitt findet der User Info-Buttons. Diese führen zu kurzen, anschaulichen Erklärungstexten. Der User, und hier ist vor allem der SEO-Neuling angesprochen, erfährt dort, wie Morningscore die Daten zusammenträgt und auswertet und auch, welche Rolle diese Angaben für die Suchmaschinenoptimierung spielen.

Darüber hinaus findet der User im Help-Bereich des Programms ein Handbuch (leider nur auf Englisch) zum Download und einen Link zu einem Erklärungsvideo. Daumen runter: Das Video war bei unserem Test leider nicht verfügbar.

Auf dem YouTube-Kanal Morningscore SEO wurden wir aber fündig. Mehrere Videos auf Englisch und Dänisch bringen dem Zuschauer die Funktionen von Morningscore bei. Auch die FAQ-Sektion auf der Produktwebseite ist mit den Videobeiträgen bestückt. Erklärungen in Textform finden Nutzer dort selbstverständlich auch.

Für schnelle Nachfragen ist der Live-Chat auf der Produktwebseite empfehlenswert. Ansonsten hilft das Team gern per E-Mail weiter. Zu üblichen Geschäftszeiten sind die Mitarbeiter erreichbar. Eine Telefon-Hotline gibt es zwar auch, allerdings hat der Anbieter seinen Sitz in Dänemark und auch nur eine dänische Rufnummer. Wer also unbedingt telefonischen Support benötigt, darf ein Auslandstelefonat nicht scheuen.

Insgesamt reicht das Supportangebot für das leichtverständliche Tool aus. Der größte Kritikpunkt ist hier nur, dass alle Hilfen nur auf Englisch vorhanden sind. Konkurrenten auf dem deutschen Markt können mit deutschsprachigem Support aufwarten und sammeln im Vergleich entsprechend mehr Punkte.

Zusammenfassung

Das SEO-Tool Morningscore möchte dem Nutzer alle wichtigen Zahlen über die aktuellen SEO-Aktivitäten und -Entwicklungen auf einem Blick liefern. Der User erhält eine Zusammenfassung über die Verlinkungen, den Traffic und die Keyword-Rankings. Das Herzstück ist dabei der ROI der SEO-Tätigkeiten. Er beschreibt den Wert, den die verschiedenen SEO-Aktivitäten für die Betrieb der Webpräsenz haben. Mit dieser Kennzahl hebt sich Morningscore von anderen SEO-Tools ab.

Im Test überzeugte Morningscore mit hohem Bedienkomfort. Zu allen Analysebereichen erhält der User eine anschauliche Erklärung. Mit wenigen Klicks und Angaben richtet er das Monitoring von Keywords und Link-Rankings ein. Voraussetzung sind allerdings sichere Englischkenntnisse, denn eine deutsche Version des Tools gibt es zurzeit nicht.

Bei der Berechnung der Kennzahlen greift Morningscore auf bewährte SEO-Tools wie Google Adwords und ahrefs zurück. Das Tool erspart dem User mit den Zusammenfassungen somit auch einige Klicks und Arbeit bei der Auswertung. Erfahrene SEO-Profis werden jedoch mit den reduzierten Angaben auf Dauer nicht zufrieden sein.

Ausbaufähig sind zudem die Onpage-SEO-Analysen. Nach Angaben der Entwickler dürfen sich Anwender in diesem Bereich auf neue Funktionen freuen.

Morningscore ist daher aus unserer Sicht eine Empfehlung für SEO-Anfänger oder User, die einen schnellen Überblick über den SEO-Status des Webprojektes benötigen, ohne sich durch mehrere Anwendungen mit verschiedenen Kennzahlen klicken zu müssen.