Das sind die beliebtesten Spielgenres

Das sind die beliebtesten Spielgenres

Spiele ermöglichen es uns in unserer standardisierten, sicheren, nicht mehr sehr abenteuerlichen Lebenswelt, der Realität zu entfliehen. In der Spielwelt können wir all unsere Bedürfnisse nach Spannung, all unsere Träume der Selbstverwirklichung erfüllen. Wir werden zu Kriegsgeneräle und ziehen in spannende Schlachten. Wir leben in Horrorspielen unsere Angstlust aus und setzen uns bewusst der nackten Panik aus. Oder wir werden zu Helden in mittelalterlichen Strategiespielen und erbauen mächtige Burgen.

Browsergames üben hierbei einen besonderen Reiz auf spielbegeisterte User aus, da sie so einfach und von überall aus spielbar sind. Die Beliebtheit, der mal mehr mal weniger umfangreichen Browserspiele bleibt natürlich auch den Entwicklern nicht verborgen, und so dürfen sich User über eine stets wachsende Vielfalt freuen, in der sich für jeden Geschmack das passende Spiel finden lässt.

Wir haben uns die Frage gestellt, ob die gültigen Genres der Computerspiele auch auf die Browsergames anwendbar sind. Gibt es beispielsweise auch Rollenspiele und Actionspiele für den Internet-Browser?

Dabei können wir vorwegnehmen: Bei den Browsergames sind die Grenzen zwischen den Genres oft fließend. Aus diesem Grund ist eine strikte Zuordnung nicht für jedes Spiel sinnvoll. Wohl aber lassen sich für Browserspielen Tendenzen feststellen. Ein großer Unterschied zwischen Computerspielen und Browsergames ist außerdem, der, dass klassische Browsergames die Langzeitbindung des Spielers nicht durch eine ausgereifte Narrative erreichen wollen.

Rollenspiele – für Fantasy-Fans

Wie der Name es bereits andeutet, schlüpfen Spieler hier in eine Rolle. Das kann mal ein realer Mensch, ein Tier, eine fiktive Figur oder sogar ein Gegenstand sein, der zum Leben erweckt wird. Hier steht die Fantasie im Vordergrund. Wer sich gern in zauberhafte Welten voll von magischen Kreaturen entführen lässt, Abenteuer bestreitet und Monster bekämpft, ist hier richtig. Spieler erschaffen sich ihren eigenen Helden mit allem, was dazu gehört. Das sind sowohl das Aussehen als auch Fähigkeiten und Charaktereigenschaften. Häufig weisen Spieler ihrem Charakter eine bestimmte Rolle wie zum Beispiel Zauberer, Krieger oder Heiler zu, die dann an bestimmte Fähigkeiten wie eben die Zauberkraft gekoppelt ist. Ihren Helden bewegen Spieler dann durch eine meist detailreich gestaltete Fantasiewelt, bestehen Abenteuer und lösen Aufgaben, sogenannte Quests.

Der Ursprung der Rollenspiele

Computer-Rollenspiele, die Mitte der 1970er Jahre entstanden, sind von den genannten Pen-&-Paper-Rollenspielen inspiriert. Letztgenannte finden fern von Computer und Konsole auf dem Papier und im Kopf statt. Sie basieren auf einem umfangreichen Regelwerk und erinnern an typische Gesellschaftsspiele. Meist von einem Spielleiter angeführt würfeln und erzählen sich die Teilnehmer durch verschiedene Abenteuer und Aufgaben, die es gemeinsam zu bewältigen gilt. Das bekannteste Spiel dieser Art ist wohl Dungeons and Dragons. In Computer-Rollenspielen finden sich häufig Elemente aus den Regelwerken der Pen-&-Paper-Spiele wieder. Eigene Regelsysteme bringen dagegen japanische Rollenspiele mit, die in den 1990er Jahren mit der Final-Fantasy-Reihe auch in der westlichen Welt Einzug hielten.

Die vergleichsweise einfachen Browsergames setzen das Spielgenre der Rollenspiele mittlerweile recht gekonnt um. Hinsichtlich der Spieltiefe hinken Browserspiele allerdings noch hinterher. Zudem ist dieses Spielgenre bei den Browsergames deutlich weniger häufig vertreten als bei den PC-Spielen. Dafür finden sich unter den Browsergames Aufbau- und Strategiespiele mit Rollenspielaspekten wie zum Beispiel in Elvenar. Der große Vorteil der Browsergame-Variante ist die einfache Vernetzung mit Spielern aus aller Welt. So bieten sich noch mehr Möglichkeiten, und schwierige Aufgaben lassen sich als großes Team bestreiten.

Arthoria Screenshot
Arthoria

Ein Beispiel für ein kostenloses Rollenspiel für den Browser ist das textbasierte Arthoria. Der Spieler erhält einen Charakter, dem er anfangs bestimmte Fähigkeiten zuweist. Dabei vergibt er eine begrenzte Anzahl an Punkten etwa für die Kampffertigkeiten „Konzentration“ und „Reaktion“. Diese Fertigkeiten testet der Spieler in spannenden Kämpfen gegen bedrohliche Monster oder andere Spieler. So kann er Erfahrungspunkte, Gold und Gegenstände erbeuten und seinen Charakter in einer geheimnisvollen Welt voller Zaubersprüche und mystischer Kreaturen immer weiterentwickeln.

Aufbauspiele – Für Taktiker und Strategen

In Aufbauspielen erschaffen Spieler ihr eigenes Reich, das je nach Spiel eine Farm, eine Stadt ein, Zoo und vieles mehr sein kann. Kurz zusammengefasst geht es in Aufbauspielen immer um Aufbau, Fortschritt und Strategie. Ziel von Aufbau-Strategiespielen ist es möglichst viele Ressourcen zu sammeln beziehungsweise zu erwirtschaften, sein Reich stetig zu vergrößern und Neues zu entdecken. Spieler genießen hier das Tüfteln an wirtschaftlichen Stellschrauben, um das Optimum aus ihrem Geflecht aus Politik und Ökonomie herauszuholen.

Aufbauspiele stellen unter den Browsergames das größte Genre dar. Sie setzen das Konzept in vereinfachter Form um. Beispielsweise beschränken sich zu sammelnde Ressourcen häufig auf Münzen und Vorräte, während in Computer-Aufbauspielen eine feinere Unterteilung von Baumaterialien üblich ist. Zudem gibt es bei Browser-Aufbauspielen keine strikte Unterteilung in rundenbasierte Spiele und Echtzeit-Games, wie Nutzer sie aus der Welt der PC-Aufbauspiele kennen. Vielmehr handelt es sich hier um Mischformen.

Wer noch mehr über Browser-Aufbauspiele erfahren möchte, dem empfehlen wir einen Blick in unseren Test der beliebtesten Aufbauspiele.

Forge of Empires Screenshot
Forge of Empires

Ein typisches Aufbauspiel ist Forge of Empires. Hier dreht sich alles um das Wachstum eines zunächst kleinen Dorfes. Gebäude errichten, Münzen und Forschungspunkte sammeln, Vorräte und Werkzeuge produzieren sowie Krieg führen stehen an der Tagesordnung. Eine Besonderheit des Strategiespiels ist, dass der Spieler in der Steinzeit beginnend von Epoche zu Epoche in die Zukunft voranschreitet. Dazu erforscht er eine neue Technologie nach der anderen. Die beeindruckende Grafik, die den Spieler mit zahlreichen Details und aufwendigen Animationen in seinen Bann zieht, zeigt, was Browsergames mittlerweile können. Wer neugierig geworden ist, findet mehr dazu im Testbericht zu Forge of Empires.

Actionspiele – Virtuelle Abenteuer erleben

In der Welt der Computerspiele fällt das Genre der Actionspiele sehr vielseitig aus. Sie unterteilen sich in sogenannte Beat ‘em ups, Ego-Shooter, Third-Person-Shooter und Jump-and-Runs. Gemeinsam ist den genannten Unterkategorien, dass sie eine hohe Konzentration und schnelle Reaktion des Spielers fordern.

In Shootern geht es darum, virtuelle Gegner mit Waffengewalt auszuschalten. Findet der Angriff aus der Ich-Perspektive statt, bezeichnet man das Spiel als Ego-Shooter. Ein typisches PC-Spiel-Beispiel für Letztgenannte ist die Call-of-Duty-Reihe. Vor allem Ego-Shooter stehen wegen des – mal mehr, mal weniger polemisch vorgetragenen – Vorwurfs der Gewaltverherrlichung allerdings selbst im Kreuzfeuer der Kritik, sofern sie als naives, und damit makabres Entertainment verstanden werden. Dennoch sind sie vor allem in der jüngeren Generation sehr beliebt.

In Beat ‘em ups wie Street Fighter oder Tekken geht es dagegen nicht um Waffengewalt, sondern um den Einsatz von Körperkraft, häufig in Form verschiedener Kampfstile. Spieler müssen üblicherweise innerhalb verschiedener Levels mehrere computergesteuerte Gegner im Nahkampf besiegen. Am Ende eines Levels wartet dann meist ein besonders starker Gegner.

Wie der Name verrät, geht es bei Jump-and-Run-Spielen wie dem Klassiker Super Mario um das Laufen und Springen. Der Spieler bewegt sich durch abwechslungsreiche Landschaften, muss Hindernisse überwinden und hinterhältigen Gegnern ausweichen. Hier geht es mehr um Geschicklichkeit als um Gewalt. Mit schnelle Reaktionen und Fingerfertigkeit lassen sich Punkte scheffeln und die nächsten Level erreichen.

Browser-Actionspiele sind bislang eher selten. Vor allem klassische Shooter wie unser folgendes Beispiel finden ihre Browsergame-Umsetzung.

DarkOrbit Screenshot
DarkOrbit - Das Weltall erobern

In dem actionreichen Shooter DarkOrbit geht es für den Spieler ab in den Weltraum und ins späte dritte Jahrtausend. Auf der Erde ist kein Leben mehr möglich, weshalb Forscher das Weltall unermüdlich nach neuem Lebensraum durchsuchen, wobei sie glücklicherweise fündig geworden sind. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Space-Piloten, erobert fremde Galaxien und verteidigt den gefundenen Lebensraum mithilfe seines Kampfkreuzers gegen Feinde. Hilfe erhält er außerdem von verbündeten Kapitänen: Die Community des Browserspiels hat in dem Online-Shooter nämlich einen sehr hohen Stellenwert.

Sportspiele – Vorm PC aktiv werden

Wie die Actionspiele umfasst auch das Spielgenre der Sportspiele eine große Bandbreite an Spielen. Sportspiele für Heimkonsolen, wie die Playstation oder die Xbox, sind häufig darauf ausgerichtet, den Spieler die jeweilige Sportart detailgetreu erleben zu lassen. Dagegen abstrahieren Sportspiele für den Browser das Geschehen meist, um weniger die grafisch aufwendige Action des Sports als vielmehr seine taktischen und strategischen Aspekte in den Vordergrund zu rücken. Manche Fußballspiele erinnern daher an das Tipp-Kick-Prinzip oder inszenieren eine bestimmte Teildisziplin der Sportart auf witzige Art und Weise. Action und Spaß sind hier garantiert, wenn man das richtige Fingerspitzengefühl mitbringt. Wer, statt selbst zu spielen, lieber im Hintergrund taktiert, ist bei Sportmanager-Spielen richtig, die je nach Unterteilung auch in den Bereich der Aufbauspiele fallen. Hier geht es darum, eine Mannschaft aufzubauen und zu sportlichen Erfolgen zu führen. Das Einkaufen der Spieler, das Training und die Wahl einer Taktik – alles liegt in der Hand des Managers.

Eine weitere Unterkategorie der Sportspiele findet sich im Motorsport: Die Rennspiele. Nutzer, die zwar auf Action, aber weniger auf Shooter stehen, sind hier richtig. Hier geht es um die Technik der Autos, die Präzision des Wagenhandlings und den Rauschzustand, den konzentriertes Fahren bei hoher Geschwindigkeit hervorruft. Der Spieler sucht sich seinen Lieblingsrennwagen aus und dann geht es direkt damit auf die Rennstrecke, wo er Reaktionsfähigkeit und sein Fahrgefühl unter Beweis stellen darf.

Kickerstar Screenshot
Kickerstar

Eine bunte Mischung aus spaßigem Fußball-, Aufbau- und irgendwie auch Rollenspiel ist das Browsergame Kickerstar. Der Nutzer schlüpft in die Rolle eines Fußballspielers, der es natürlich ganz nach oben schaffen will. Dazu muss er verschiedene Trainingseinheiten absolvieren, sich gesund ernähren und mit seiner Leistung seine Fans zufriedenstellen.