Jagdhaftpflichtversicherungen

Die besten Jagdhaftpflichtversicherungen im Vergleich

Leistungen
Auch für Berufsjäger
Besitz/Gebrauch von Schusswaffen
Schäden aus ehrenamtlicher Tätigkeit
Forderungsausfall
Jagdhunde mitversichert
Beizvögel mitversichert
Frettchen mitversichert
Beschädigung fremder Sachen
Abhandenkommen fremder Sachen
Teilnahme an Übungs- und Preisschießen
Betrieb jagdlicher Einrichtungen
Durchführung von Gesellschaftsjagden
Schmerzensgeldansprüche Angehöriger
Produkthaftpflicht
Weltweiter Versicherungsschutz
Vorübergehende Auslandsaufenthalte bis
Übernahme einer Kaution bis
Haftpflicht für Tagesjagdscheine
Deckungssummen & Prämien
Tarifstufen
Mögliche Selbstbeteiligung
Beitragsfrei für Jagdscheinanwärter
Personen-/Sach-/Vermögensschäden
Personen- und Sachschäden bis
Vermögensschäden bis
Minimale Prämie
Maximale Prämie
Minimale Deckungssumme
Maximale Deckungssumme
Prämie Tagesjagdschein
Vertragskonditionen
Konditionen online abrufbar
Mindestvertragslaufzeit
Kündigungsfrist
Vertragsdauer
Automatische Vertragsverlängerung
Widerrufsrecht
Beitragszahlung

Jagdrisiko umfassend absichern

Das Wichtigste in Kürze
  • In Deutschland ist die Jagdhaftpflicht eine Pflichtversicherung. Wer zur Jagd gehen möchte, muss der zuständigen Jagdbehörde regelmäßig eine entsprechende Versicherungsbestätigung vorlegen.
  • Eine Jagdhaftpflichtversicherung ist aufgrund der hohen Risiken, die mit dem Jagen einhergehen, durchaus sinnvoll.
  • In der Regel sind Jagdhunde im Versicherungsschutz mit inbegriffen.
  • Die Mindestdeckungssummen einer Jagdhaftpflichtversicherung liegen bei 50.000 Euro für Sachschäden sowie 500.000 Euro für Personenschäden.

Unsere Vergleichssieger

Die Gothaer Jagdhaftpflicht erhält in unserem Vergleich die meisten Punkte. Sie bietet einen umfangreichen Versicherungsschutz in drei unterschiedlichen Varianten zu fairen Beiträgen und Konditionen. Besonders positiv: Bereits mit dem günstigsten Tarif ist eine unbegrenzte Anzahl an Jagdhunden mitversichert.

Ebenfalls gut schneiden die INTER Jagdhaftpflicht und die GHV Darmstadt Jagdhaftpflicht ab, die sich knapp hintereinander auf den Plätzen zwei und drei einreihen. Dabei ähneln sich die Angebote der INTER und der Gothaer. Der einzige nennenswerte Unterschied besteht darin, dass die wählbaren Deckungssummen der INTER Jagdhaftpflicht niedriger ausfallen. Dafür sind bei der INTER die Beiträge kleiner. Wer dagegen eine günstige Haftpflichtversicherung für Tagesjagdscheine sucht, ist bei der Jagdversicherung der GHV Darmstadt richtig.

1. Das Jagen als Hobby und Beruf

Laut den Zahlen des Deutschen Jagdverbands besitzen im Jahr 2016 rund 382.000 Deutsche einen Jagdschein. In Relation zur Einwohnerzahl kommen auf einen Jäger also 235 Einwohner. 2018 sind es bereits knapp 384.500 deutsche Jagdscheinbesitzer, also noch einmal rund 2.500 mehr als vor zwei Jahren.

Damit ist die Anzahl der deutschen Jäger so hoch wie noch nie. Im Vergleich mit den übrigen europäischen Ländern liegt Deutschland aber immer noch im unteren Mittelfeld. Die wenigsten Jäger in Relation zur Einwohnerzahl gibt es laut den Angaben des Deutschen Jagdverbands in den Niederlanden: Von insgesamt 16,7 Millionen Niederländern gehen nur knapp 30.000 zur Jagd. Dagegen kommt in Irland, dem Spitzenreiter, auf 12 Einwohner ein Jäger.

Innerhalb Deutschlands führt aktuell Schlesweig Holstein mit einem Jäger pro 126 Einwohner die Tabelle an, dicht gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (1 Jäger pro 128 Einwohner) und Niedersachsen (1 Jäger pro 132 Einwohner). Die wenigsten Jäger in Relation zur Einwohnerzahl hat dagegen die Bundeshauptstadt Berlin.

Etwa 1.000 der 382.000 deutschen Jäger haben die Jagd sogar zu ihrem Beruf gemacht. Der häufig geäußerte Vorwurf, es ginge dabei nur um den Spaß am Tiere-Töten, ist in den meisten Fällen unbegründet. Im Gegenteil: In der Regel steht die Pflege des Lebensraumes von Wildtieren und der Naturschutz im Vordergrund. So zeigt beispielsweise eine Studie des Max-Planck-Instituts, dass der Verzicht auf die Jagd in Schutzgebieten der Artenvielfalt schadet, anstatt ihr zu nützen. Um gefährdete Tier- und Baumarten zu schützen, ist es notwendig, die Anzahl ihrer Fressfeinde zu regulieren.

2. Wozu benötige ich eine Jagdhaftpflichtversicherung?

Egal, ob als Hobby oder als Beruf: Wer hierzulande jagen geht, muss eine entsprechende Versicherung vorweisen können, denn in Deutschland ist die sogenannte Jagdhaftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Ohne Abschluss einer solchen Versicherung erhält niemand einen Jagdschein.

Diese Versicherungspflicht ist durchaus sinnvoll. Das Jagdgesetz legt nämlich fest, dass ein Jäger in vollem Umfang für durch ihn verursachte Schäden haftet, was zu hohen Schadensansprüchen führen kann. Beim Umgang mit Schusswaffen besteht immer ein gewisses Unfallrisiko, egal wie geübt und routiniert der Jäger ist. Ein kurzer Augenblick der Unkonzentriertheit, eine nasse oder morsche Hochsitzleiter oder ein Schuss, der sich versehentlich löst – ein Unfall ist schnell passiert und dann wird es ohne Versicherungsschutz teuer.

Wann muss eine Jagdhaftpflichtversicherung vorliegen?

Wer einen Jagdschein erhalten möchte, muss bereits bei der Beantragung eine entsprechende Haftpflichtversicherung vorweisen. Dabei muss sich die Versicherung über den gesamten Gültigkeitszeitraum des Jagdscheins erstrecken.

Der Zeitraum, für den ein Jagdschein gilt, unterscheidet sich nach der Art des Jagdscheins. Ein Tagesjagdschein besitzt eine Gültigkeit von 14 Tagen, ein Jahresjagdschein ist wahlweise ein Jahr, zwei oder drei Jahre gültig.

Wichtig

Nicht ausschließlich Jäger benötigen den speziellen Versicherungsschutz, sondern auch folgende Personengruppen benötigen die Haftpflichtversicherung:

  • Jagdpächter und Jagdherren
  • Förster und Forstbeamte
  • Forst- und Jagdaufseher
  • Jagdveranstalter
  • Jagdgäste aus dem Ausland
  • Jagdfalkner

Auch ehemalige Jäger müssen eine Jagdhaftpflichtversicherung vorweisen, wenn sie ihre Schusswaffen weiterhin behalten möchten.

3. Was versichert eine Jagdhaftpflicht normalerweise?

Zwei Fragen sind beim Abschluss einer Jagdhaftpflichtversicherung besonders wichtig:

  • Für welchen Fall versichere ich mich?
  • Wie hoch ist meine Absicherung?

Für die Absicherung sind Mindestdeckungssummen festgelegt, die 50.000 Euro bei Sach- und 500.000 Euro bei Personenschäden beträgt. Die meisten Versicherungsgesellschaften bieten jedoch Deckungssummen an, die deutlich darüber – nicht selten bei 15 Millionen Euro und höher – liegen. Was genau unter den Versicherungsschutz einer Jagdhaftpflichtversicherung fällt, unterscheidet sich je nach Anbieter und Tarif.

Was ist neben Jagdschäden mitversichert?

Zusätzlich zu Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die der Versicherte gegenüber einem Dritten verursacht, umfasst der Versicherungsschutz in den meisten Jagdhaftpflichtversicherungen unter anderem Folgendes:

  • Tierhalter-Haftpflicht für einen oder sogar mehrere Jagdhunde und bis zu drei Beizvögel
  • Erweiterung des Versicherungsschutzes auf Angehörige
  • Haftung für Schäden durch Gifte und Fallen

Sinnvoll ist es außerdem, wenn die Versicherung eine sogenannte Forderungsausfalldeckung beinhaltet. Das bedeutet: Die Jagdhaftpflichtversicherung übernimmt die Schadensansprüche gegen einen Dritten, falls dieser nicht ausreichend oder gar nicht versichert ist.

Zusätzlich fungiert eine gute Jagdhaftpflichtversicherung als eine Art Rechtsschutzversicherung: Erweisen sich eingeklagte Schadenersatzansprüche als unberechtigt, übernimmt die Versicherung Anwalts-, Prozess- sowie Gerichtskosten.

Was ist die Rasseliste?

Eine Liste von Hunderassen, die als potenziell gefährlich eingestuft werden. Für die Haltung sogenannter Listenhunde gelten verschiedene Einschränkungen wie etwa Leinenzwang oder Maulkorbpflicht.

Nicht mitversichert sind dagegen im Normalfall Kampfhunde aus der Rasseliste – in vielen deutschen Bundesländern zählen beispielsweise Bullterrier oder Rottweiler dazu.

Versicherte müssen die festgelegten Regelungen einhalten, um den Versicherungsschutz der Jagdhaftpflicht zu erhalten. Hierzu gehört unter anderem die zeitnahe Schadenmeldung. Die genaue Frist ist von der jeweiligen Versicherungsgesellschaft und dem gewählten Tarif abhängig.

So vergleichen wir

Um Jägern die Wahl des passenden Versicherungsschutzes zu vereinfachen, haben wir einige der besten Jagdhaftpflichtversicherungen miteinander verglichen. Als Grundlage hierfür dienen drei Bewertungskriterien, die wir im Folgenden näher erläutern. Jede Jagdhaftpflichtversicherung kann in jedem der drei Kriterien zwischen 0.00 und 5.00 Punkten erreichen. Die drei Notenpunkte fließen zu gleichen Teilen in die Endbewertung ein, aus der sich die Platzierung der jeweiligen Jagdversicherung im Ranking ergibt.

Vergleich und Versicherungsvermittlung

Bei dieser Kategorie handelt es sich um einen Vergleich der Leistungen, Kosten und Konditionen verschiedener Jagdhaftpflichtversicherungen. Alle Versicherungen aus unserem Vergleich finden sich im Portfolio der Versicherungsvermittlung ClickVers. Diese unterstützt Sie dabei, den optimalen Versicherungsschutz für Ihre Bedürfnisse zu finden. Sie sucht anhand eines Fragebogens den passenden Tarif für Sie.

Leistungen

In dieser Bewertungskategorie werfen wir einen genauen Blick auf den Leistungsumfang der Tarife der ausgewählten Jagdhaftpflichtversicherungen. Hierzu zählt zunächst einmal, ob sich die Versicherung nur an Hobby-Jäger oder auch an Berufsjäger richtet.

Einige Anbieter haben zusätzlich zu ihrem Standardangebot eine spezielle Versicherung für Tagesjagdscheine im Sortiment, was wir mit Pluspunkten belohnen. Ansonsten punkten hier natürlich die Versicherungen, welche die meisten Risiken decken. Deutliche Unterschiede zeigen sich zum Beispiel hinsichtlich des beitragsfreien Mitversicherns von Jagdhunden. So ist bei der Gothaer Jagdhaftpflicht und der INTER Jagdhaftpflicht eine unbegrenzte Anzahl an Jagdhunden im Versicherungsschutz enthalten, während die übrigen Anbieter die Anzahl auf fünf, drei oder gar nur zwei Jagdhunden begrenzen.

Deckungssummen und Prämien

Unser zweites Bewertungskriterium dreht sich um die wählbaren Deckungssummen. Hier punkten Versicherungen, die eine möglichst große Auswahl bieten.

Die jeweilige Beitragshöhe bewerten wir mit Hinblick auf die enthaltenen Leistungen und die Höhe der Deckungssumme. Die Gothaer Jagdhaftpflicht fällt hier durch eine Besonderheit auf: Bei ihr reduzieren Kunden ihren Jahresbeitrag, indem sie sich für eine Selbstbeteiligung in Höhe von 300 Euro entscheiden.

Den niedrigsten Beitrag im Vergleich bietet dennoch die INTER Jagdhaftpflicht. Für eine Deckungssumme von sechs Millionen Euro für Sach- und Personenschäden bezahlen Kunden hier ohne Selbstbeteiligung jährlich knapp 35,00 Euro. Mehr als das Doppelte zahlen dagegen Kunden der ERGO Jagdhaftpflicht für eine Versicherungssumme von nur fünf Millionen Euro.

Zusätzliche Punkte verdienen sich Versicherer, bei denen Jagdscheinanwärter einen beitragsfreien Versicherungsschutz bis zur bestandenen Prüfung erhalten.

Vertragskonditionen

Hier prüfen wir schließlich die Transparenz und Angemessenheit der Versicherungsbedingungen der einzelnen Jagdhaftpflichtversicherungen. Hierzu zählt zunächst, ob diese auf der jeweiligen Homepage der Versicherung zum Download bereitstehen oder ob Interessenten diese anfordern müssen. Danach sehen wir uns an, welche Ausschlüsse und Verpflichtungen die Haftpflichtversicherungen beinhalten. Zu den üblichen Ausschlüssen zählen unter anderem absichtlich herbeigeführte Schäden. Besonders viele Risiken schließt beispielsweise die ERGO Jagdhaftpflicht vom Versicherungsschutz der Jagdversicherung aus.

Darüber hinaus vergleichen wir hier die Mindestvertragslaufzeiten, die Kündigungsfrist und die wählbaren Laufzeiten der Jagdhaftpflichtversicherungen. Hierbei gibt es nur wenige Unterschiede. Die Mindestvertragslaufzeit der Jagdversicherung beträgt bei allen Anbietern ein Jahr. Wird der Vertrag nicht spätestens drei Monate vor seinem Ablauf gekündigt, verlängert er sich um ein weiteres Jahr.