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Bewertung
8,1
Pro
  • Hundertprozentige Erkennung von Mac-Malware
  • Enthält eine Firewall
Kontra
  • Kein spezieller Ransomware-Schutz
  • Eigene Browsererweiterungen fehlen
  • Störende Pop-up-Benachrichtigungen
FAZIT

Intego Mac Internet Security kombiniert einen sehr erkennungsstarken Virenscanner mit einer eigenen Firewall. Bei der Usability zeigt die Software jedoch Schwächen. Ein Nachteil ist, dass spezielle Funktionen gegen Ransomware und für die Online-Sicherheit fehlen.

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Bewertungskriterien
Ausstattung
Sicherheit
Performance
Bedienung
Dokumentation und Support

Intego Mac Internet Security Test

Ausstattung7,00

Intego ist der einzige Virenscanner-Hersteller im Test, der sich ausschließlich auf den Mac konzentriert. Seit 1997, also seit mehr als zwei Jahrzehnten, entwickelt es Antivirenprogramme für Apple-Computer. Software für Windows hat Intego nicht im Portfolio. Andere Hersteller wie Bitdefender, Kaspersky oder McAfee haben sich hingegen auf das Microsoft-Betriebssystem spezialisiert. Ihre Mac-Versionen sind oft deutlich schlechter ausgestattet als die Windows-Versionen.

Das Antivirenprogramme von Intego heißt VirusBarrier, die aktuelle Version ist X9. Als Einzelprodukt kaufen können Kunden VirusBarrier X9 jedoch nicht. Es ist gebündelt mit der Firewall NetBarrier X9 als Mac Internet Security X9 erhältlich. Wie in dieser Produktkategorie üblich fallen dafür laufende Kosten an, und zwar 39,99 Euro pro Jahr - dank einer aktuellen Rabattaktion (Stand: Juli 2019) ist das Paket bereits ab 19,99 Euro pro Jahr erhältlich. Das Abonnement verlängert sich automatisch, sollte der Nutzer nicht kündigen. Dieser Preis gilt für eine Einzelnutzung. Wer die Software auf mehreren Macs verwenden möchte, erhält großzügige Rabatte. Ein Abonnement für fünf Rechner kostet jährlich nur 69,99 Euro, also nicht einmal doppelt so viel wie das Einzelabonnement.

Alle zusammen zum Sparpreis

Weitere Software-Suites des Unternehmens sind Content Barrier Secure, das zusätzlich die Kindersicherung Content Barrier enthält, sowie Washing Mashine Secure, das den Virenscanner und die Firewall mit dem Systembereinigungswerkzeug Mac Washing Machine ergänzt. Wer sämtliche Programme von Intego nutzen möchte, kann das Mac Premium Bundle abonnieren. Es enthält:

  • VirusBarrier: Virenscanner
  • NetBarrier: Firewall
  • Mac Washing Machine: Sytembereinigung
  • ContentBarrier: Web-Kindersicherung
  • Personal Backup: Backup-Programm

Die Nutzung der vollständigen Software-Suite kostet 69,99 Euro pro Jahr. Da der Kunde für das Geld eine ganze Reihe von Programmen erhält, klingt das nach einem guten Deal. Interessierte sollten jedoch bedenken, dass eine Firewall, eine Kindersicherung und das sehr anwenderfreundliche Backup-Programm Time Machine ohnehin in macOS integriert sind – die meisten Anwender dürften mit den Funktionen des Betriebssystems ihr Auslangen finden.

Um die Vergleichbarkeit mit anderen Mac-Virenscannern zu gewährleisten, konzentrieren wir uns im Test auf VirusBarrier X9. Dafür installierten wir die Mac Internet Security. Das ebenfalls enthaltene NetBarrier X9 floss in die Bewertung mit ein, weil Firewalls bei Antivirenprogrammen eine häufige Beigabe sind, steht aber nicht im Zentrum unseres Tests.

Sicherheit9,10

Die renommierten Antivirus-Testinstitute AV-Test und AV-Comparatives bescheinigen beide dem Programm eine ausgezeichnete Malware-Erkennungsrate von 100 Prozent. Diese Angabe gilt für Mac-Malware. Das Programm erkennt allerdings auch Malware für die Betriebssysteme Linux und Windows. Zur Erkennungsrate von Linux-Malware (die von verschwindend geringer Bedeutung ist) liegen keine Angaben vor, die Erkennungsrate bei Windows-Schädlingen bewertet AV-Comparatives mit Null Prozent. Da es sehr unwahrscheinlich ist, dass Intego von den 1.000 getesteten Malware-Samples kein einziges erkannt hat, dürfte es sich um einen Irrtum handeln. Möglicherweise haben die Tester übersehen, dass die Software auch Windows-Schadprogramme identifiziert und diese Funktion daher nicht überprüft. Natürlich stellen Windows-Schädlinge für Mac-User keine Gefahr dar, aber wenn der Virenscanner sie erkennt, hilft er zu verhindern, dass infizierte Dateien an Windows-Rechner weitergegeben werden.

Virenscanner pur, ganz ohne Extras

Neben klassischer Malware wie Viren und Trojanern findet Intego VirusBarrier auch „Schädliche Skripte“, „Hacker-Tools“ und „Keylogger“. Eine in den vergangenen Jahren sehr präsente Malware-Kategorie fehlt jedoch: Ransomware. Diese Software „entführt“ Dateien der User durch Verschlüsselung und fordert ihre Opfer zur Zahlung einer bestimmten Geldsumme auf. Da die Cyberkriminellen sich üblicherweise nicht die Mühe machen, die Dateien wieder freizugeben, wenn das Opfer bezahlt, sind die Dateien meistens für immer verloren. Dieser Gefahr begegnen einige Antivirenprogramme durch spezielle Schutzmechanismen, die das Verschlüsseln der Anwenderdateien verhindern. Eine solche Funktion hat die Software von Intego jedoch nicht. Sie setzt ausschließlich auf die signaturbasierte Erkennung von Ransomware. Dieses Verfahren wirkt jedoch nur gegen bereits bekannte Bedrohungen. Da das Programm die Virensignaturen auch nur einmal pro Woche automatisch aktualisiert, bleibt neuer Ransomware ein relativ großes Zeitfenster, in dem sie Schaden anrichten kann.

Üblicherweise bringen Internet-Security-Suites auch Funktionen zum Schutz vor Phishing-Websites und anderen gefährlichen Internetadressen mit. Das unterscheidet sie von reinen Antivirenprogrammen. Intego hingegen verlässt sich völlig auf die entsprechenden eingebauten Schutzfunktionen der Browser. Das Programm enthält zwar den Menüpunkt „Browser-Schutz“, diese Funktion überprüft jedoch lediglich, ob der On-Board-Browserschutz von Safari, Firefox und Chrome aktiviert ist und zeigt dem Anwender auf Wunsch eine Aktivierungs-Anleitung für den jeweiligen Browser an. Eine zusätzliche Erkennung von schädlichen Websites durch Intego würde die Sicherheit erhöhen.

Intego VirusBarrier punktet mit ausgezeichneten Erkennungsraten, jedoch beschränkt sich seine Funktionalität auf die eines klassischen, signaturbasierten Virenscanners mit Echtzeitschutz. Erweiterte Fähigkeiten wie ein spezieller Schutz vor Ransomware oder Browser-Plug-ins zum Schutz vor Bedrohungen aus dem Web fehlen. Die Software findet auch Malware für Windows und Linux, Daten über die Zuverlässigkeit der Schutzwirkung für diese Betriebssysteme liegen jedoch nicht vor.

Performance8,50

Die Performance-Werte der Internet-Security-Suite von Intego sind durch und durch unauffällig. Am meisten sticht noch die geringe Größe des Programmordners hervor. Mit insgesamt 54,1 Megabyte, die VirusBarrier, NetBarrier und der Updater gemeinsam belegen, ist Intego ein echtes Leichtgewicht. Nur Panda Antivirus für Mac hat mit nur 16 Megabyte einen noch geringeren Speicherplatzbedarf. Die meisten Konkurrenzproduckte belegen mehrere Hundert Megabyte auf der Festplatte.

Der vollständige Virenscan dauerte im Test 31:47 Minuten. Damit gehört Intego VirusBarrier zu den schnelleren Virenscannern für den Mac. Einige andere Produkte brauchten für den vollständigen Scan eine Stunde und länger. Ein ausgesprochener Schnellscanner wie Bitdefener (rund acht Minuten) und Panda (weniger als zwei Minuten) ist das Programm jedoch nicht. Auch im schnellen Scan-Modus zeigt die Software einen durchschnittlichen Wert: 51 Sekunden.

Subjektiv waren bei aktiviertem Echtzeit-Scan keine Leistungseinbußen bemerkbar. Das bestätigten im Großen und Ganzen auch die Geschwindigkeitsmessungen. Der Download der Linux-Mint-Installationsimages benötigte 3:35 Minuten, also in etwa so lang wie mit den meisten anderen Echtzeit-Scannern und ein wenig länger als ohne aktivierten Virenschutz (2:49 Minuten). Das Kopieren der Datei auf den USB-Stick dauerte 5:02 Minuten und wich somit nicht signifikant vom Referenzwert (5:30 Minuten) ab.

Bedienung7,70

Die Installationsroutine von Intego Mac Internet Security legt einen Unterordner im Anwendungsordner an, der drei Programme enthält: VirusBarrier, NetBarrier und einen Software-Updater. Die Programme sind einfach zu bedienen, wie es typisch ist für Mac-Software. Im Prinzip enthält der Startbildschirm von VirusBarrier alle Funktionen des Programms. Dass sich allerdings der System-Scan und der Schnell-Scan in einem Untermenü verbergen, statt direkt über Buttons auf dem Startbildschirm erreichbar zu sein, wirkt unnötig umständlich.

Das Einstellungsmenü fällt wenig detailliert aus, ist dafür aber gut verständlich und enthält einige wichtige Einstellungen. Unter anderem kann der User auswählen, welche Archivformate (zum Beispiel ZIP-Dateien) der Virenscanner durchsucht. Ebenfalls wählen kann er, nach welchen Arten von Malware das Programm suchen soll:

  • Mac- und iOS-Malware (nicht abwählbar)
  • Windows-Malware
  • Linux-Malware
  • Schädliche Skripte
  • Hacker-Tools
  • Keylogger

Programm fragt User: Was soll ich tun?

Die Benutzeroberfläche ist insgesamt relativ zugänglich gestaltet, Anwender dürften keine Schwierigkeiten damit haben. Eine etwas unglückliche Design-Entscheidung ist jedoch, dass VirusBarrier in den Standardeinstellungen bei jedem gefundenen Virus mittels Pop-up nachfragt, was es tun soll. Zur Auswahl stehen die Optionen „Vertrauen“, „Quarantäne“ und bei installierter Software zusätzlich „Reparieren“. Die prominent an erster Stelle platzierte „Vertrauen“-Schaltfläche dürfte einige Nutzer dazu verleiten, einfach darauf zu klicken, um das störende Pop-up loszuwerden. Viele andere Hersteller sind dazu übergegangen, erkannte Gefahren automatisch zu beseitigen und den User lediglich darüber zu benachrichtigen.

Ähnlich lästig verhält sich NetBarrier: Die Firewall fragt in den Standardeinstellungen bei neuen Netzwerkzugriffen, ob sie erlaubt werden sollen. Selbst manch ein Nutzer mit etwas mehr technischem Computerwissen könnte davon überfordert sein. Er kann schlecht einschätzen, ob es sich bei dem Programm, das Netzwerkzugriff möchte, um legitime Software oder Malware handelt. Für die Mehrheit der Anwender dürfte die integrierte Firewall von macOS sicherer sein. Sie ist bereits vorkonfiguriert und reduziert damit das ansonsten sehr hohe Risiko von Anwenderfehlern.

Weder VirusBarrier noch NetBarrier verwenden die Nachrichtenzentrale von macOS, die eine benutzerfreundliche und weniger störende Alternative zu Pop-ups darstellt. Meldungen von Programmen, die darauf zugreifen, werden übersichtlich an derselben Stelle des Bildschirms angezeigt. Es ist problemlos möglich, sich mit der Reaktion darauf Zeit zu lassen. Schade, dass Intego das nicht nutzt. Gerade von einem Entwicklungshaus, das auf den Mac spezialisiert ist, wäre eine bessere Integration in das Betriebssystem zu erwarten.

Dokumentation und Support8,00

Die Benutzeroberfläche ist sehr zugänglich gestaltet, sodass die Nutzung in den allermeisten Fällen ohne einen Blick in das Handbuch möglich ist. Neue Nutzer werden mit einem Overlay begrüßt, das die wichtigsten Funktionen mit ein paar Worten erklärt, und sind damit im Prinzip für die Nutzung des Programms gerüstet.

Zusätzliche Informationen liefert das Online-Handbuch. Es enthält eine vollständige Beschreibung aller Programmfunktionen. Reichlich Screenshots sorgen dafür, dass der Leser die Informationen leicht versteht. Der Umfang des Handbuchs ist mit rund 3.700 Wörtern relativ überschaubar. Zum Vergleich: Dieser Artikel hat eine Länge von etwa 1.700 Wörtern. Wer weiterführende Informationen sucht, kann die Knowledge Base durchstöbern, die anders als das Handbuch jedoch nicht übersetzt wurde und nur auf Englisch vorliegt. Supportanfragen stellen Kunden per Online-Formular. Alternativ können sie auch den Support-Chat auf der Website nutzen.

Zusammenfassung8,10

Mit einer von den Testlaboren als perfekt bewerteten Erkennungsrate hätte Intego Mac Internet Security beziehungsweise das inkludierte Antivirenprogramm VirusBarrier die besten Voraussetzungen, ein hervorragender Virenscanner für den Mac zu sein. Zwei Fakten stehen einer so positiven Einschätzung allerdings im Weg:

Zum einen ist das Programm relativ bescheiden ausgestattet und bietet nur die grundlegendsten Sicherheitsfunktionen, die zu einem Anti-Malware-Programm gehören. Zusätzliche Funktionen wie ein spezieller Ransomware-Schutz und selbst eine Überprüfung der Sicherheit von Web-Adressen sind nicht Bestandteil der Sicherheitssoftware-Suite.

Zum anderen stört es ebenso wie die beigepackte Firewall NetBarrier durch häufige Warnmeldungen, die eine Reaktion des Benutzers erfordern. Dies ist auch ein potenzielles Sicherheitsproblem, da die Möglichkeit besteht, dass genervte Anwender auch bei begründetem Alarm die erste Option „Vertrauen“ wählen, statt die problematische Datei in Quarantäne zu nehmen. Diese Schwachstelle in der Benutzerführung kontrastiert mit der ansonsten recht gelungenen Bedienoberfläche, und stellt leider einen entscheidenden Schwachpunkt des Programms dar.

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